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Yoga für Kinder wissenschaftlich beleuchtet

Gesundheit ist nach der Definition der WHO ein "Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens". Eine Definition, die mit Yoga sehr zu vereinen ist.

Durch mein zunehmendes Wirkungsfeld vor Ort in Primarschulen und pädagogischen Hochschulen ist die Beleuchtung des Yoga mit Kindern aus wissenschaftlicher Perspektive bedeutsam geworden. Im Folgenden möchte ich deshalb einen Überblick über einige Forschungsergebnisse zum Yoga mit Kindern geben. Auch wenn Kinderyoga in der Forschung noch in den "Kinderschuhen" steckt, sind in den letzten zehn Jahren (u. a auch in Deutschland) deutlich mehr Forschungsergebnisse publiziert worden, was mit der rasant grösser werdenden Beliebtheit aufgrund der unzähligen positiven Erfahrungen auf diversen Ebenen und aus diversen Perspektiven des Yoga mit Kindern zusammenhängen mag. 

Ãœbersicht Studio Kinderoga
Motorik & Konzentration

MOTORIK & KONZENTRATION

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Steigerung der motorischen Leistungsfähigkeit und der Konzentrationsleistung durch Yoga mit Kindern (Dissertation mit wissenschaftlicher Studie, 2002)

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Suzanne Augenstein entwickelte an der Universität Duisburg Essen ein spezielles körperorientiertes Kinderyoga Programm für 5-10-jährige Schulkinder. 28 Kinder wurden in zwei Gruppen zu je 14 Kindern aufgeteilt. Die erste Gruppe erhielt ein Training mit dem erwähnten Kinderyoga Programm, die Kontrollgruppe ein Training mit Psychomotorik-Übungen. Überprüft werden sollte, ob die Yogaübungen auf die Konzentrationsleistung ein Wirkung hätten. Es resultierte, dass bei beiden Gruppen die Konzentrationsfähigkeit in etwa gleicher Weise anstieg und auch nach sechs Monaten noch bestand.

In einem zweiten Durchgang sollten die Auswirkungen der Übungen auf die motorische Leistungsfähigkeit der Kinder überprüft werden. Die Untersuchungen mit 64 Kindern (aufgeteilt in zwei Übungs- und zwei Kontrollgruppen) ergaben, dass die Kinderyoga-Gruppe ihre motorische Leistungsfähigkeit signifikant stärker steigern konnte, wie auch die Zufriedenheit der Teilnehmer mit dem Programm grösser war. Zudem gefiel das Yoga Programm auch übergewichtigen und verhaltensauffälligen Kindern.
Auswirkungen eines Kurzzeitprogramms mit Yogaübungen auf die Konzentrationsleistung bei Grundschulkindern

 

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Wirkung eines kurzfristigen Achtsamkeitsprogramms auf die Gedächtnisleistung bei Kindern im schulpflichtigen Alter (Wissenschaftliche Studie, 2020)

Corina Möller und Gisa Aschersleben untersuchten eine einwöchige achtsamkeitsbasierte Intervention zur Verbesserung der Gedächtnisleistung von 8- bis 10-jährigen Kindern. 73 Kinder wurden zufällig entweder einer von zwei achtsamkeitsbasierten Versuchsgruppen (Atemmeditation oder Yoga) oder einer aktiven Kontrollgruppe zugeordnet. Die Sitzungen fanden an sechs aufeinanderfolgenden Tagen statt. Vor der Intervention und nach Abschluss der Intervention wurde die Leistung des Kurzzeit- und Langzeitgedächtnisses der Kinder getestet. bestätigt durch frühere Studien zeigten Atemmeditation und Yoga im Vergleich zur Kontrollgruppe positive Auswirkungen auf die Gedächtnisleistung. Darüber hinaus wurden Unterschiede in der Wirksamkeit von Atemmeditation und Yoga festgestellt: Während beide Interventionen vergleichbare Wirkungen auf das Langzeitgedächtnis hatten, zeigte nur die Atemmeditation Verbesserungen der Kurzzeitgedächtnisleistung. Die vorliegende Studie liefert wertvolle Beweise für die Wirksamkeit der Meditation auf kognitive Funktionen in der Kindheit und zeigt, dass Kinder im schulpflichtigen Alter bereits von kurzfristigen Meditationsprogrammen profitieren können.

Die Wirkung eines kurzfristigen Achtsamkeitsprogramms auf die Gedächtnisleistung bei Kindern im schulpflichtigen Alter

ANGST

ANGST
 

"40 Prozent der Schüler zweier Untersuchungen in Sachsen weisen erhöhte Prüfungsangstwerte in einem Angstfragebogen auf (Stück, 1998). Etwa 60 Prozent der untersuchten Schüler zweier weiterer Studien in Sachsen (Rossbach, 1995, Reissig und Petermann, 1996) geben an, dass Schulstress ihre größte Problem Belastung darstellt. Ursache für diese Phänomene sind eine immer weniger gelingende Anforderungsbewältigung in der problembezogenen und selbstgezogenen Regulation der Schüler. Diese kann durch die Vermittlung von Entspannungstechniken nachweislich verbessert werden." (Zitat von M. Stück auf einer seiner Websites: http://alt.bildungsgesundheit.de/index.php?option=com_content&view=article&id=51:besser-und-erfolgreicher-lernen-mit-entspannungstechniken-im-unterricht&catid=35:schule&Itemid=53)

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Yoga bei Schulangst (Wissenschaftliche Studie, 1996)

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Prof. Marcus Stück gelang es als deutscher Vorreiter die Praxis des Kinderyogas wissenschaftlich zu koppeln und er eröffnete in Deutschland so den Weg des Yogas auf wissenschaftliche Weise in schulische Institutionen.

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Diese wissenschaftliche Studie wurde in Zusammenarbeit mit einer Leipziger Grundschule am Institut für Angewandte Psychologie der Uni Leipzig durchgeführt. Ziel der Studie war es, herauszufinden, ob Yoga Kindern mit Schulangst helfen kann und wie sich Yoga allgemein auf Kinder auswirkt.

18 12-jährige Kinder, die an Schulangst litten, wurden in zwei Gruppen zu je neun Kindern aufgeteilt. Im ersten Teil der Studie lernte zunächst Versuchsgruppe verschiedene yogische Körperübungen, Atem- und Entspannungstechniken für den Gebrauch zu Hause oder in der Schule. Zweimal wöchentlich fanden insgesamt 18 Yogalektionen statt. Bei der Kontrollgruppe gab es keine Interventionen.

Die Schulangst wurde durch den Angst-Fragebogen von W.WICZERKOWSKI ermittelt. Für die psycho-physiologischen Untersuchungen wurde die Hautreaktion gemessen, die die Veränderung am vegetativen Nervensystem während der Yogastunden zeigt. Die Kinder wurden zudem zu ihrem psychischen Zustand (Stimmung, Entspannungszustand, Antrieb, Zufriedenheit, Aggression, Unterlegenheitsgefühle, Konzentrationsfähigkeit, Selbstsicherheit, Akzeptanz von Gleichaltrigen) befragt, wobei parallel auch Lehrer und Eltern nach erkennbaren Veränderungen im Verhalten der Kinder und nach der Bedeutung von Yoga im Leben der Kinder befragt wurden. Zudem wurde ein statischer Funktionstest (Balance, Belastbarkeit) durchgeführt. Die Testung fand vor sowie nach jeder unterrichteten Yogalektion statt und um die Nachhaltigkeit zu prüfen, wurden nach einem Intervall von 10 Wochen weitere Untersuchungen vorgenommen.

 

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Ergebnisse:

Die Auswertungen der ersten Studie ergaben, dass Yoga einen messbaren Einfluss auf die Angstzustände der Kinder hatte. Zwischen der Yoga- und der Kontrollgruppe bestanden deutliche Unterschiede bezüglich der Konzentration, der Selbstsicherheit, dem Umgang mit Aggression und Unterlegenheitsgefühlen, sowie in Bezug auf die physische Balance zugunsten der Versuchsgruppe. Die Kinder fühlten sich zudem von Gleichaltrigen stärker angenommen. Der spätere zweite Test nach 10 Wochen ergab keine weitere Verbesserung, so dass die erste Verbesserung durch Yoga zustande kam. Die Kinder selbst wie auch Eltern und Lehrer gaben an, Yoga sei höchst motivierend und bereite Freude.

Nach Abschluss der Tests zeigte sich, dass 78% Kindern die yogischen Körperübungen und 66% Kindern die Atemtechniken im schulischen Alltag wie auch zuhause Zur Stressregulation einsetzten. 10 Wochen nach dem Test war das bei den Körperübungen immer noch bei 66% von neun Kindern und bei den Atemtechniken noch bei 44% der Kindern der Fall, was aufzeigt, dass Kinder Yoga gern in ihren Alltag aufnehmen.

Bildungsgesundheit: Marcus Stück, Entwicklung und Evaluation psychologischer Interventionen zur Belastungsreduktion und Fähigkeitsentwicklung, Veröffentlichung "The Effects of Yoga on School Anxiety"

Publikationsliste M. Stück

Hier sind viele weitere wertvolle Publikationen von Marcus Stück aufgelistet:
https://www.happyteams.de/fileadmin/happyteams/Methode/Publikationsliste.pdf

Literatur: 

Marcus Stück: Wissenschaftliche Grundlagen zum Yoga mit Kindern und Jugendlichen. Berlin: Schibri Verlag 2011

ADHS

ADHS

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Yoga in der ADHS-Therapie (Systematic Review 2012)

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An der der Duke Universität in Nord Carolina hat Dr. Meera Balasubramaniam unterschiedliche wissenschaftlichen Studien über die Wirkung von Yoga bei Kindern mit einer ADHS-Erkrankung untersucht und auf ihre Plausibilität geprüft.

"Die durchgeführten Studien zeigen deutlich, dass die Praxis von Yoga bei ADHS diagnostizierten Kindern statistisch aussagekräftige Effekte auslöst und gegenüber von Kontrollgruppen Unterschiede beobachtet wurden. Auch in diesem Fall weisen die Yoga-Studien eine Grad-B-Klassifizierung auf. Somit eignet sich Yoga als eine ideale Unterstützung bei medikamentösen ADHS Therapien." neue AKZENTE Nr. 94 1/2013, S 11,

20 Wochen lang wurde im Rahmen der Studie mit betroffenen Kindern Yoga praktiziert und eine statisch nachweisbare Verbesserung bei den konkreten Symptomen oppositionelles Verhalten, emotionale Labilität, Ruhelosigkeit, Impulsivität, Perfektionismus​ und somit auch des Gesamtzustandes erreicht werden.

Originalstudie: Yoga on Our Minds: A Systematic Review of Yoga for Neuropsychiatric Disorders

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Wirksamkeit körperorientierter Therapieverfahren bei hyperaktiven Störungen (Wissenschaftliche Studie, 2006)

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In einer kontrollierten randomisierten Pilotstudie (veröffentlicht in der Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie 1/2006) hat eine Gruppe Deutscher Forscher (Johann Haffner, Jeanette Roos, Nicole Goldstein, Peter Parzer, Franz Resch) die Wirksamkeit eines für Kinder adaptierten Yogatrainings bei Kindern mit hyperkinetischen Störungen (ADHS, Beeinträchtigungen in Aufmerksamkeit und Impulsivität, Anzeichen deutlicher körperlicher Unruhe) mit der Wirksamkeit eines herkömmlichen Bewegungstrainings (Kontrollgruppe) verglichen.

Der Dortmunder Aufmerksamkeitstest (DAT) zeigte dabei auf, dass die yogapraktizierende Versuchsgruppe der Kontrollgruppe deutlich überlegen war; ebenfalls gingen bei der Versuchsgruppe die hyperkinetischen Symptome nach Beurteilung der Eltern deutlich mehr zurück als bei der Kontrollgruppe. Aus den Ergebnissen wurde erschlossen, dass Yoga, entweder ausschliesslich oder als begleitende Therapie, zur Behandlung von hyperkinetischen Störungen geeignet ist. Weitere umfangreiche Studien im Bereich Yoga für Kinder und Jugendliche werden empfohlen.

Zur Wirksamkeit körperorientierter Therapieverfahren bei der Behandlung hyperaktiver Störungen: Ergebnisse einer kontrollierten Pilotstudie

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Hatha-Yoga-Übungen als Massnahme bei hyperaktiven Grundschulkindern (Crossover-Studie, 2002)

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Dr. Nicole Goldstein entwickelte für ihre Studie, mit der die Wirkung eines strukturierten Kinderyoga-Programms auf die Hauptsymptome kinetischer Störungen wie Aufmerksamkeitsdefizit, Hyperaktivität und Impulsivität überprüft werden sollte, besondere, auf Yoga basierende Übungen für Kinder, die von den Kindern selbst, aber auch von Lehrern im schulischen Bereich eingesetzt werden können.

An der Studie nahmen 19 sieben- bis zehn-jährige Schüler und Schülerinnen mit einer diagnostizierten hyperkinetischen Störung teil. Aufgeteilt in vier Kleingruppen wurden die Kinder zweimal acht Wochen lang mit einer sechswöchigen Trainingspause trainiert.

Die Ergebnisse der Crossover-Studie ergaben, dass Hyperaktivität und Impulsivität durch Yoga signifikant abnahmen, während sich die Aufmerksamkeit verbesserte und sich positive Auswirkungen auf das Sozialverhalten zeigten. Goldstein empfiehlt weitere Studien zur Bestätigung dieser Ergebnisse.

Körperorientierte Übungen des klassischen Hatha-Yogas als Interventionsmaßnahme bei Grundschulkindern mit expansiven Störungen

AUTHISMUS

AUTHISMUS

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Wirksamkeit des Yoga-Trainingsprogramms auf die Schwere von Autismus (Wissenschaftliche Studie, 2017)

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Diese Studie untersuchte die Wirkung eines Yoga-Trainingsprogramms (YTP) auf die Schwere von Autismus bei Kindern mit High Function Autism (HFA). 29 Kinder im Alter von 7 bis 15 Jahren wurden nach dem Zufallsprinzip entweder einer Yoga- oder Kontrollgruppe zugeordnet. Die Teilnehmer der Yogagruppe erhielten ein 8-wöchiges Yoga Trainingsprogramm mit insgesamt 24 Einheiten. Eltern oder Betreuer der Teilnehmer füllten die Checkliste zur Bewertung der Autismusbehandlung (ATEC) zu Studienbeginn und am Ende der Intervention aus. Die Ergebnisse der Analyse zeigten, dass es signifikante Unterschiede zwischen den beiden Gruppen in Bezug auf alle ATEC-Subscores (bis auf den ATEC I: Sprache & Kommunikation) gab. Diese Studie unterstützt die Implementierung eines Yoga-Trainingsprogramms und identifiziert spezifische Verfahrensverbesserungen, um die Schwere der Symptome bei Kindern mit Autismus zu reduzieren.

Effectiveness of yoga training program on the severity of autism

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Yoga hilft autistischen Kindern (Wissenschaftliche Studie, 2012)

 

Nach einer im Oktober 2012 im American Journal of Occupational Therapy veröffentlichten Studie könnte Yoga autistischen Kindern mit Verhaltensproblemen helfen.

Mit der Studie sollte ein Schulprogramm für Kinder mit autistischen Störungen getestet werden und sie konnte belegen, dass die Kinder, die Yoga praktiziert hatten, ihren Lehrern zufolge bessere Verhaltensweisen im Vergleich zu den Kindern zeigten, die nicht am Programm teilgenommen hatten. Die Kinder praktizierten 16 Wochen lang täglich Yoga in einer Schule im New Yorker Stadtbezirk Bronx.

Die Leiterin der Studie, Kristie Patten Koenig von der New York University, und ihre Forscherkollegen glauben, dass Yoga für autistische Kinder ein Ventil für den Umgang mit Angst und Stress ist. Sie wissen, dass Angst das negative Verhalten der Kinder schürt und Yoga gibt ihnen eine Strategie, damit fertigzuwerden. Wird Yoga jeden Morgen geübt, dann sind die Kinder ruhig, konzentriert und bereit zu lernen.

Wissenschaftliche Studie zitiert nach Yogajournal.com Study Supports Yoga for Kids with Autism

STRESS

STRESS

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Wirkung von MSRT - eine auf Yoga basierende Entspannungstechnik - auf psychologische Variablen und Kognition bei Schulkindern (Wissenschaftliche Studie, 2021)

 

Die aktuelle Studie sollte die Wirksamkeit der Mind Sound Resonance Technique (MSRT) - einer auf Yoga basierenden Entspannungstechnik - als ausserschulische Aktivität auf den psychischen Zustand und die kognitive Funktion bewerten. Schulkinder sind Stress ausgesetzt, der sich auf ihre psychischen Funktionen und kognitiven Fähigkeiten auswirken könnte. Yoga-Praktiken haben sich als nützlich erwiesen, um psychologische Funktionen und Leistung zu verbessern.

 

In dieser randomisierte kontrollierte Parallelgruppenstudie von U S Anusuya, Sriloy Mohanty und Apar Avinash Saoji wurden 60 Schüler einer staatlichen Schule in Südindien im Alter zwischen 14 und 16 Jahren, welche die Ein- und Ausschlusskriterien erfüllten, zufällig in eine Versuchs- und Kontrollgruppe eingeteilt. Die Versuchsgruppe erhielt die MSRT, während die Kontrollgruppe zwei Wochen lang als Intervention in Rückenlage verweilte. Die Teilnehmer wurden (mittels State Trait Anxiety Inventory - Kurzform, Mind Wandering Questionnaire, State Mindfulness Attention Awareness Scale und Trail Making Task) zu Beginn und nach der Intervention bewertet. Die Versuchsgruppe zeigte eine Verringerung in den Testung der State Anxiety und Mind Wandering, sowie eine Verbesserung des State Mindfulness und Leistung in der Trail-Making-Aufgabe im Vergleich zur Kontrollgruppe. Die Ergebnisse der aktuellen Studie zeigen somit die vorteilhaften Wirkungen der MSRT bei der Verbesserung der psychologischen und kognitiven Funktionen bei Kindern auf. Es sind breiter angelegte Versuche gerechtfertigt, um die Nützlichkeit der Technik weiter zu ermitteln.

Die Wirkung von Mind Sound Resonance Technique (MSRT) - eine auf Yoga basierende Entspannungstechnik - auf psychologische Variablen und Kognition bei Schulkindern

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Arbeitsspektrum und Einsatzmöglichkeiten von Entspannungstraining mit Yogaelementen für Kinder (Wissenschaftliche Studie, 2005)

Prof. Marcus Stück und N. Gloeckner von der Uni Leipzig berichten in Early Child Development and Care, Vol. 175, May 2005, S. 371-377 über eine Studie mit 48 Schülern der 5. Klasse, an denen, in Anbetracht der gestiegenen Stressbelastungen auch für Kinder, ein neues Programm zur Stressbewältigung (Entspannungstraining mit Elementen aus dem Yoga) getestet werden sollte, zumal es zu dieser Zeit kaum eigens für Kinder konzipierte Entspannungsprogramme gab. Bei der Studie konnte durch den Vorher-Nachher-Vergleich mit Kontrollgruppe zu drei verschiedenen Messzeiten nachgewiesen werden, dass das Entspannungstraining mit Yoga bei den Kindern langfristig für emotionale Ausgeglichenheit sorgte und Ängste deutlich minderte. Auch Gefühle der Hilflosigkeit und der Aggression wurden signifikant reduziert.

Es zeigte sich ausserdem, dass die Kinder die erlernten Atem- und anderen Techniken auch ausserhalb des schulischen Kontextes anwandten, um zu entspannen, das Wohlbefinden zu steigern, sowie negative Gefühle zu kontrollieren. Das Ergebnis belegte eindeutig, dass Yoga sich für Kinder als unabhängiges Instrument der Selbstkontrolle eignet.

Das von M. Stück konzipierte Entspannungstraining (je 60 Minuten) begann mit Entspannung ("Reise durch den Körper") oder mit Atemtechniken wie Ujjayi oder Nadi Shodana; es folgten Asanas (23 unterschiedliche Übungen) aus dem Sivananda Yoga in Kombination mit Atemübungen. Der letzte Teil hatte einen eher spielerischen Charakter mit kleinen Massagen mit Partner oder mit Ball, Kerzenmeditation (Tratak), sensorischen Erfahrungen, Vertrauensspielen, Phantasiereisen und anderen, die Vorstellungskraft anregenden Techniken. Die Übungen wurden durch Sätze unterstützt, die die Selbstregulierung verstärken und, wie die Kerzenmeditation, zu innerer Ruhe führen. Dieses Sich-nach-innen-wenden ist, wie Stück schreibt, ein wichtiger Gegenpol zu Computerspielen, Fernsehen etc., die die Aufmerksamkeit eher nach aussen ziehen.

Bericht über die Studie unter: Marcus Stück, N. Glöckner, "Yoga for children in the mirror of the science: working spectrum and practice fields of the Training of Relaxation with Elements of Yoga for Children", in: in Early Child Development and Care, Vol. 175, May 2005, S. 371-377

ESSSTÖRUNGEN

ESSSTSÖRUNGEN

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Yoga bei Jugendlichen mit Essstörungen (Wissenschaftliche Studie, 2009)

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Tiffany Rain Carei und ihre Kollegen konnten 2009 mit einer Studie des Seattle Children's Hospital (veröffentlicht im Journal of Adolescent Health) erstmalig nachweisen, dass Yoga bei Essstörungen (wie Bulimie und Magersucht) hilft. 

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50 Mädchen und 4 Jungen (im Alter zwischen 11-21 Jahren) wurden in eine Versuchsgruppe (n=26) und Kontrollgruppe (n=27) randomisiert. Während acht Wochen erhielten beide Gruppen ein Standard-Therapieprogramm, wobei die Versuchsgruppe zusätzlich zweimal in der Woche in Vini Yoga unterrichtet wurde. Die Kontrollgruppe machte zwar schnellere Fortschritte, war jedoch einen Monat nach Ende der Therapie wieder auf dem Stand vor der Therapie, während sich bei der Kontrollgruppe die Einstellung zur Ernährung nachhaltig veränderte, sowie Angst und Depression abnahmen. Die Sorge um das Gewicht wurde vor und nach jeder Yoga Einheit getestet und sank signifikant nach jeder einzelnen Yogalektion. Der BMI blieb bei beiden Gruppe stabil.

Randomisierte kontrollierte klinische Studie von Yoga bei der Behandlung von Essstörungen

 „Erkenne deshalb mit innerer Ruhe deine eigene wahre Natur das reine, grenzenlose Bewusstsein. Der ruhelose Geist, der sich aus der Vielfalt des ganzen Universums zusammensetzt, ist nur trügerischer Schein. Erkenne mit innerer Ruhe den Zustand zwischen Schlaf und Wachen… Das ist das wahre Selbst. Wirst du dir dessen bewusst, kannst du nicht länger irregeleitet werden.“

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Aus der yogischen Schrift Tripura Rahasya

Soul at Home, Eliane Mathys, Yoga, Entspannung, Prozessbegleitung für Erwachsene und Kinde
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